Unsere Erfolge lassen sich nur schwer bemessen oder in Zahlen ausdrücken. Wie viele Tiere jährlich muss man in ein neues Zuhause vermitteln, um als erfolgreich zu gelten? Wie viele Katzen kastrieren lassen, um erfolgreich die allgegenwärtige Überpopulation zu bekämpfen? Andererseits: Wie viele aus dem Müll gefischte Katzenbabies muss man mit der Flasche aufziehen, um sich erfolgreich zu fühlen?
Tierschutz, das kann nicht oft genug betont werden, ist facettenreich und vielseitig, und manchmal eben auch sehr widersprüchlich. Vermutlich ist das auf der ganzen Welt so, aber auf jeden Fall ist es hier in der Mani der Fall. Denn beispielsweise investieren wir einerseits viel Zeit und Geld und Überzeugungsarbeit, um erfolgreich Katzen-Kastrationsprogramme zu verwirklichen. Sie haben das Ziel, die Anzahl der neugeborenen Katzen langsam zu verringern, weil eben weder die Katzen noch die Kater nach der Sterilisation Nachkommen produzieren können – ganz einfach.
Andererseits stellen wir uns wochenlang alle drei Stunden den Wecker, tags und nachts, um irgendwo in einer Mülltonne gefundene Katzenbabies regelmäßig mit der Flasche zu füttern. Die dann wieder, sollten wir es schaffen, sie groß zu ziehen, für neue Nachkommen sorgen würden, wenn wir sie nicht umgehend in unser Kastrationsprogramm aufnehmen. Absurd, paradox, vielleicht sogar verrückt? Man kann es sicher so sehen, aber für uns Tierschützer zählt eben am Ende jeden Tages die Lebensqualität der Vierbeiner, um die wir uns kümmern. Und was das angeht, haben wir tatsächlich tonnenweise Erfolge zu feiern. Denn jedes einzelne Tier, das unter unseren Schutz kommt, erlebt eine immense Verbesserung seiner Lebensumstände. Manche brauchen vielleicht ein paar Tage oder Wochen, um dies festzustellen. Manche müssen auch erst einmal gesund werden, zur Ruhe kommen, bis sie merken, dass das Leben in unserem Schutz sehr lebenswert sein kann.
Aber alle, zu 100 Prozent ALLE Lebewesen, die es geschafft haben, unter unsere Fittiche zu kommen, sind von diesem Zeitpunkt an so viel besser dran als vorher. Sei es als im Straßengraben ausgesetzter Welpe, oder als routinierter, misstrauischer, jede Deckung nutzender Streuner, oder als blindes und hilfloses Kätzchen. Erfolgsgeschichten ohne Ende …